Polizeimeldung: Rentnerin um tausende Euro betrogen
Offenbar aus Scham offenbarte sich erst gestern eine Rentnerin gegenüber einem Bekannten. Sie gab an, dass sie Mitte Oktober einen Anruf von Ihrer angeblichen Enkelin erhielt. Diese hörte sich zwar stimmlich etwas anders an, gab jedoch an, erkältet zu sein. Die sehr betagte Dame glaubte nun, tatsächlich ihre Enkelin am Telefon zu haben, zumal auch der Name der Enkelin genannt wurde. Die Anruferin wollte mehrere zehntausend Euro für den Kauf einer Wohnung. Einmal Vertrauen gefasst, wurde für denselben Nachmittag die Übergabe des Geldes am Wohnort der Rentnerin vereinbart. Offenbar um noch weiteres Vertrauen aufzubauen und die Einschaltung der Polizei zu überprüfen, rief wenig später ein Mann an und gab sich als Polizist aus. Er wog die Rentnerin in Sicherheit und sagte, sie solle das Geld ruhig übergeben, da die Polizei in der Nähe ist und die Geldübergabe beobachtet. Später bekomme sie ihr Geld wieder zurück. Wie ihr geheißen, übergab die ältere Dame einer ihr unbekannten Frau, die angeblich von ihrer Enkelin geschickt wurde, mehrere tausend Euro. Natürlich stellte sich später heraus, dass die Enkelin dieses niemals veranlasst hatte und das Geld weg war.
Die Polizei rät nun, sich niemals auf solche dubiosen Geldforderungen, von wem auch immer und unter welchem Vorwand auch immer einzulassen.
Betroffene, die einen solchen Anruf erhalten, sollten niemals den Namen ihres Verwandten mitteilen. Häufig erfragen die Betrüger ihre Opfer am Telefon: ? ja, erkennst du mich nicht?? Die Geschädigten nennen dann häufig den Namen eines Verwandten, damit geben sie den Betrügern eine Vorlage.
Im Zweifelsfall immer die Polizei informieren.
Weiterhin sollten auch die Mitarbeiter von Bank- und Kreditinstituten sensibilisiert sein, sich zu erkundigen, wenn ältere Bürger eine ungewöhnlich hohe Summe von ihrem Konto abheben wollen.
Auch jüngere Bürger sollen das Phänomen kennen und so auch etwas dazu sagen können, wenn Verwandte bei ihnen nachfragen und sich einen Rat holen wollen. Es kam in der Vergangenheit vor, dass Senioren aus Scham nicht bei der Polizei anriefen, sondern Rat in der Familie suchten.
Hier noch ein paar Verhaltensweisen im Überblick:
- lassen Sie sich am Telefon nicht ausfragen. Geben sie keine Details Ihrer familiären oder finanziellen Verhältnisse preis
- lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinbaren sie einen späteren Gesprächstermin, damit sie in der Zwischenzeit die Angaben z.B. durch einen Anruf bei Ihren Verwandten oder einem Rückruf bei der örtlichen Polizei überprüfen können.
- rufen Sie die Polizei zurück. Verwenden Sie dazu die öffentlich bekannte Telefonnummer ? ABER NICHT die Nummer, die die Anruferin oder der Anrufer Ihnen möglicherweise gegeben hat oder die auf dem Display angezeigt wurde!
- notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigte Nummer des Anrufers
- bevor Sie jemanden ihr Geld geben wollen: Besprechen Sie die Angelegenheit mit einer Person Ihres Vertrauens. Wenn Ihnen die Sache ?nicht geheuer ist?, informieren Sie bitte ihre örtliche Polizeidienststelle
- übergeben Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind AUCH NICHT DER POLIZEI!
- Haben sie bereits eine Geldübergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei. Sie erreichen sie unter der Nummer 110
- schließen sie die Wohnungstür immer ab
- verwenden sie Sperrriegel-kette
- benutzen sie den Türspione
- schließen sie keine Verträge an der Haustür ab
Haben sie bereits eine Geldübergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei.
Tatzeit Mitte Oktober; angezeigt: 08.11.2016
Potsdam, 10.11.2016
Veröffentlicht von:
Internetwache Brandenburg
